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Lexikon

Kollateralschaden

von und
mehrfache Wiederholung des Buchstaben k

"Nebenwirkungen" von Kriegshandlungen

Im Kriegsrecht ist festgelegt, dass im Krieg nur militärische Ziele angegriffen werden dürfen. Damit sind Militärlager, Flughäfen, Munitionsfabriken und ähnliche Einrichtungen gemeint. Angriffe auf die Zivilbevölkerung, auf Krankenhäuser, Schulen und Wohnhäuser sind strengstens verboten. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Menschen zum Beispiel durch Bombenangriffe ihr Haus verlieren und verletzt oder getötet werden. Für ein solches Geschehen hat die NATO im Kosovokrieg 1999 das Wort „Kollateralschaden“ gebraucht.

Absicht oder nicht?

Solch ein „Kollateralschaden“ gilt nur dann nicht als Kriegsverbrechen, wenn er bei einem Angriff auf ein militärisches Ziel als „Nebenwirkung“ entstanden ist und nicht beabsichtigt war. Diese sogenannten “Nebenwirkungen“ dürfen nicht zu groß sein. Ob sie groß sind, wird daran gemessen, welchen Erfolg man durch den Angriff auf das militärische Ziel erzielt hat.

Unwort des Jahres

Das Wort „Kollateralschaden“ klingt so, als wenn der Schaden auf jeden Fall nur ein kleiner Schaden wäre. Es erweckt den Eindruck, als wären Menschen eine Sache, die "kaputt" geht. Tatsächlich aber wird mit dem Begriff oft ein grausames Kriegsgeschehen benannt. Wegen dieser sprachlichen Täuschung wurde dieses Wort 1999 von der Gesellschaft für Deutsche Sprache e.V. zum "Unwort des Jahres" gewählt.

Begriffserklärung

"Kollateral" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "nebeneinander angeordnet", "benachbart".

Eure Fragen dazu...

Alina 27.09.2021

Warum möchte man kein Politiker sein in diesen Tagen?

Redaktion

Hallo Alina, Politiker oder Politikerin zu sein ist ein anstrengender Beruf. Manchmal ist es aber nicht nur anstrengend, sondern auch extrem aufregend und dann vielleicht auch sehr enttäuschend. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es für manche/n Politiker/in in diesen Tagen sehr hart war, einen total engagierten Wahlkampf zu führen und am Ende bei der Wahl doch als Verlierer/in dazuzustellen. Das gehört in der Politik dazu, aber schön ist es trotzdem für niemanden. Umso toller finden wir es, dass es so viele Menschen gibt, die sich trotz solcher Erfahrungen für unseren demokratischen Staat einsetzen und als Politiker oder Politikerin bei der Gestaltung der Politik mitmachen wollen!

Alina 27.09.2021

Was meint der Autor mit einem politischen Kollateralschaden?

Redaktion

Hallo Alina, als Kollateralschaden bezeichnet man im Völkerrecht eine unbeabsichtigte "Nebenwirkung" bei einem Angriff auf ein militärisches Ziel. In der Politik werden keine Gebäude zerstört oder Menschen verletzt und getötet. Aber es kann auch zu unbeabsichtigten Nebenwirkungen kommen, wenn beispielsweise ein Politiker eine Aussage macht, die den politischen Gegner treffen soll, aber dann auf seine eigenen Parteifreunde zurückfällt. Wir wissen leider nicht, welchen Autor und welche Aussage du im Sinne hast. Aber vielleicht hilft dir unsere Erklärung ja trotzdem weiter.

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