© Fotostudio Karl, Limburg
Künstlername: Eigentlich heißt der Autor Hans-Christian Kirsch. Unter dem Namen Frederik Hetmann veröffentlichte er seine Bücher für Kinder und Jugendliche.
Geboren: Am 17. Februar 1934 in Breslau
Gestorben: Am 1. Juni 2006 in Limburg an der Lahn, wo er zuletzt auch wohnte
Familie: Er war verheiratet mit Elinor Kirsch. Das Ehepaar hat zwei Kinder.
Hobbys: Frederik Hetmann liebte das Reisen über alles. Er erkundete Irland, England, Spanien, die USA, Südamerika, Japan, China, die arabischen Länder und Afrika.
Kindheit
Seine Kindheit verbrachte er in Niederschlesien. Nach dem
Zweiten Weltkrieg flüchtete er über Thüringen in den Westen.
Schule und Beruf
Frederik Hetmann machte sein Abitur in Frankfurt am Main. Er studierte in Frankfurt, München und Madrid die Fächer Pädagogik, Anglistik, Romanistik, Philosophie und Politikwissenschaften. 1958 brach er sein Studium ab und arbeitete als Lehrer an einer Höheren Handelsschule. Seit 1962 war er als freiberuflicher Autor tätig, als Verlagslektor, Herausgeber und Übersetzer.
Wie wird man Autor/in?
Das Schreiben entdeckte Frederik Hetmann bereits als Schüler. Noch während er das Gymnasium besuchte, erschien sein erstes Buch. Bekannt wurde er mit zwei Titeln, die beide 1961 veröffentlicht wurden. Unter dem Namen Hans-Christian Kirsch erschien der Roman "Mit Haut und Haar" und unter dem Pseudonym Frederik Hetmann der Roman "Blues für Ari Loeb".
Arbeitsweise
Sehr viele seiner Buchideen entstanden während seiner ausgedehnten Reisen. Frederik Hetmann sah sich überall gründlich um und erlebte zum Beispiel den Biafra-
Krieg in Afrika, besuchte die Ghettos der Schwarzen und die Indianerreservate in Amerika. Außerdem sammelte er viele Informationen und brachte Lieder,
Märchen und Erzählungen mit nach Hause. Was er gesehen, erfahren und gelesen hatte, fügte er mit Ausgedachtem zusammen. So übersetzte er eigenes Erleben in spannende Abenteuerbücher oder erzählende Biografien.
Themen
Über 100 Bücher hat Frederik Hetmann unter seinen beiden Namen veröffentlicht. Für Kinder und Jugendliche verfasste er zeitkritische, fantastische und historische Geschichten und Romane, Märchen und Biografien. Ganz besonders interessierten ihn Einzelgänger und Außenseiter, unangepasste und unterdrückte Menschen. Er verstand sich als Aufklärer, wollte bei seinen Leserinnen und Lesern Verständnis für fremde
Kulturen wecken und sie zum Nachdenken und Nachfragen anregen.
Bücher
Hier eine kleine Auswahl der Bücher, die Frederik Hetmann für Kinder und Jugendliche verfasste: "Amerika-Saga", Herder Verlag, Freiburg 1964 "Rußland-Saga", Herder Verlag, Freiburg 1967, "Die Spur der Navahos", Bitter Verlag, Recklinghausen 1969 "Bitte nicht spucken. Geschichten vor unserer Tür", Bitter Verlag, Recklinghausen 1972 "Der rote Tag", Loewes Verlag, Bayreuth 1975 "Keltische Märchen", 1975 "Lorcan zieht in den Krieg", Signal Verlag, Baden-Baden 1977 "Madru oder der große Wald", Diederichs Verlag,
Köln 1984 "Die Nacht, die kein Ende nahm" (zusammen mit Harald Tondern), Rowohlt Verlag, Reinbek 1994 "Dermot, eine Saga aus Irland", Bertelsmann Verlag, München 1995-97 "Moses oder Die Entdeckung Gottes", Arena Verlag, Würzburg 2005.Eine kleine Auswahl seiner zahlreichen Biografien: "Ich habe sieben Leben. Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che", 1972 "Rosa L. Die Geschichte der
Rosa Luxemburg und ihrer Zeit", 1976 "Georg B. oder Büchner lief zweimal von Gießen nach Offenbach und wieder zurück", 1981 "
Old Shatterhand, das bin ich." Die Lebensgeschichte des Karl May", 2000 (alle erschienen im Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim).
Auszeichnungen - eine Auswahl
- 1965 Deutscher Jugendliteraturpreis für "Amerika-Saga" 1973 Deutscher Jugendliteraturpreis für "Ich habe sieben Leben" 1976 Friedrich-Gerstäcker-Preis für "Der rote Tag" 1976 Zürcher Kinderbuchpreis "La vache qui lit" (Auf deutsch: "Die Kuh, die liest". Es gibt auch "die Kuh, die lacht". Das heißt dann auf französisch: "La vache qui rit") für "Lorcan zieht in den Krieg" 1984 Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar für "Wagadu" 1993 Villa-Massimo-Stipendium.
Und sonst?
Frederik Hetmann stiftete 1978 zusammen mit seiner Frau den "Hans-im-Glück-Preis", der an Nachwuchsautorinnen und -autoren der Jugendliteratur vergeben wird. Und er war es übrigens auch, der als Herausgeber einer "Jungen Reihe" des Otto Maier Verlags (heute: Ravensburger Verlag) Judith Kerrs Klassiker "Als
Hitler das rosa Kaninchen stahl" für den deutschen Literaturmarkt entdeckte.
In Bärbels Bücherkiste findest du:
Moses oder Die Entdeckung Gottes