- Verlag:
- Fischer Verlag
- Ort:
- Berlin
- Erscheinungsjahr:
- 2019
- Altersempfehlung:
- empfohlen ab 14 Jahren
- Seitenzahl:
- 320 Seiten
Verlust und Schmerz prägen das Leben des Mädchens Ofelia: Seit dem Tod des Vaters und seitdem die Mutter mit dem „Wolf“, einem grausamen Offizier des spanischen Franco-Regimes, zusammen ist und sein Kind erwartet, fühlt sich ihr Herz wie eine Schachtel an, die nur den Widerhall von Trauer und Leid enthält. Ein Gefühl, das schon lange Zeit auch den König des unterirdischen Reichs beherrscht: Seit seine Tochter Moanna in die Menschenwelt geflohen ist, dort unglücklich wurde und starb, wartet er auf ihre Wiederkehr in einem anderen Körper und zu einer anderen Zeit. Der Faun – sein undurchsichtiger Berater – hält über Jahrhunderte die Fäden in der Hand.
Das Spanien des Jahres 1944 dient als Hintergrund für eine Geschichte, in der die düstere Realität von damals kunstvoll mit einer fantastischen Welt verwoben wird. Die märchenhaften Einschübe sind nicht weniger düster oder unmenschlich als die geschilderten realen Ereignisse, deren Zeugin Ofelia wird. Aber sie erlebt sie nicht nur mit – sie wird auch zur Schlüsselfigur und letztlich zum Teil des Labyrinths, in dem alles begann und enden wird. Der Roman basiert auf del Toros Film „Pans Labyrinth“.
Das Buch spricht sicher auch junge Leserinnen und Leser an, sofern diese mit den expliziten, unausgesprochenen Grausamkeiten und der sehr dunklen Grundstimmung der Geschichte zurechtkommen. Auch auf die raffinierte Erzählkonstruktion muss man sich zunächst einlassen können. Für alle, die den Film lieben, sollte zudem die folgende Frage spannend sein, inwiefern Worte wiedergeben können, was Bilder in uns auslösen. Eine vielschichtige Lektüre.
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