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Sonntag, 7. Juli
Der erste Duden, 1880

von und
Eine Seite aus dem Duden im Detail. Stichwort: Recycelbar

Im Duden nachgeschlagen

Konrad Duden bzw. sein bekanntestes Buch kennst du bestimmt. Schließlich hast du sicher mal nachgeschlagen, wie man ein bestimmtes Wort schreibt. Und wo guckt man das nach? Richtig, im „Duden“. Benannt ist das berühmte Nachschlagewerk nach seinem Erfinder Konrad Duden.

Lehrer aus Leidenschaft

Konrad Duden wurde am 3. Januar 1829 in der Nähe von Wesel geboren. Er studierte Geschichte, Germanistik und klassische Philologie, und er schrieb auch eine Doktorarbeit. Sein Berufswunsch: Lehrer. Seine erste Station war eine Tätigkeit als Hauslehrer in Italien. Zurück in Deutschland arbeitete Duden zunächst als Lehrer und wurde dann Direktor mehrerer Gymnasien in verschiedenen deutschen Städten. Er verstarb am 1. August 1911 verstarb.

Ein Porträt des deutschen Philologen Konrad Duden auf einem Plakat (undatierte Aufnahme)

Konrad Duden

Wie schreibt man das?

Im 19. Jahrhundert gab es keine klaren Regelungen. Fast überall, in nahezu jeder Schule, jeder Behörde und jedem Verlag schrieb man anders. Alles war richtig – oder eben falsch. Versuche, sich auf einheitliche Regeln zu einigen, scheiterten immer wieder. Konrad Duden wollte dem nicht länger zusehen. Sein Vorbild: Die preußische und bayerische Schulrechtschreibung. Heute vor 144 Jahren, am 7. Juli 1880, war es soweit: Der erste „Duden“ mit dem komplizierten Titel „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ erschien. Auf 187 Seiten konnte man hier 27.000 Wörter nachschlagen.

Bestseller in alphabetischer Reihenfolge

Dudens Nachschlagewerk entwickelte sich zum ganz großen Erfolg: Im ganzen Deutschen Reich fanden Schulen, Setzer, Drucker und Korrektoren seine Ideen richtig gut. 1901 kam der große Durchbruch: Staatsbeamte und Fachleute aus dem Buchgewerbe erklärten auf einer Konferenz offiziell, dass Dudens Regeln für die deutsche Rechtschreibung für alle gelten sollen. Auch die deutschsprachigen Nachbarländer übernahmen Dudens Rechtschreibung.

Mehrere Duden-Bücher in einem Regal
Der Duden – immer aktuell

Der Duden ist immer noch das Nachschlagewerk Nummer eins für Rechtschreibung und wird ständig modern gehalten. Wörter, die heute wichtig sind und die es früher noch nicht gab, nimmt der Duden neu auf. Einige Beispiele: verpeilen, It-Girl, fremdschämen, Emoji oder twittern. Veraltete Wörter, die niemand mehr braucht, verschwinden dafür. Oder weißt du noch, was ein Jahrweiser ist? ( Es ist ein altes Wort für Kalender.) So bleibt der Duden ewig jung und aktuell. Zurzeit findest du etwa 145.000 Stichwörter im Duden. Da bleibt fast keine (Rechtschreib-)Frage offen.