Mittwoch, 30. Januar 2019
Mohandas Karamchand Gandhi wurde am 2. Oktober 1869 in Indien geboren. Er arbeitete als
Rechtsanwalt und
Politiker. Bekannt wurde er aber vor allem, weil er sich mehr als 50 Jahre seines Lebens für die Rechte und die Befreiung des
indischen Volkes einsetzte. Dafür wurde er von vielen Menschen in seinem Land verehrt und bekam einen Ehrentitel. Die Leute nannten ihn "Mahatma" Gandhi. "Mahatma" bedeutet in Sanskrit, der Sprache der Inder, "Große Seele". Gandhi selbst fand seinen neuen Namen übertrieben und konnte sich nie richtig damit anfreunden.
Zu Ehren von Gandhis 146. Geburtstag haben sich tausende von indischen Schülerinnen und Schülern als Mahatma Gandhi verkleidet.
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Unterdrückung durch die EngländerNach seinem Studium in London kehrte Gandhi mit 22 Jahren als Rechtsanwalt nach Indien zurück. Zu dieser Zeit wurde Indien von den Engländern regiert, denn Indien war eine englische Kolonie. Vielen Indern ging es sehr schlecht. Die
Engländer hatten viele
Gesetze und Regeln eingeführt, mit denen sie die Inder ausbeuteten und unterdrückten. Gandhi wollte die Inder dazu bringen, sich die Ungerechtigkeiten der Engländer nicht mehr gefallen zu lassen. Er kämpfte für die Unabhängigkeit Indiens, also dafür, dass die Inder wieder selbst bestimmen konnten, wie es mit ihrem Land weiter ging.
Der 30-jährige Mohandas Karamchand Gandhi. Später wird er Mahatma Gandhi genannt.
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Friedlicher UngehorsamDas besondere an Gandhis Kampf war: Er kämpfte ohne
Gewalt. Gandhi rief die Menschen in seinem Land stattdessen auf, den Engländern einfach nicht mehr zu gehorchen und die ungerechten Gesetze nicht mehr zu befolgen.
Der SalzmarschBesonders berühmt ist der "Salzmarsch", den Gandhi 1930 anführte, um sich gegen die "Salzsteuer" der Engländer zu wehren. Die Engländer hatten beschlossen, dass die Inder für jede Prise Salz, die sie verbrauchten, extra
Steuern, also Geld, bezahlen sollten. Deshalb marschierte Gandhi zusammen mit Hunderten Indern zum Meer. Es war eine lange und beschwerliche Reise. Aber sie lohnte sich. Am Meer lernten die Inder aus dem Salzwasser ihr eigenes Salz herzustellen und waren seitdem nicht mehr vom Salz der Engländer abhängig. Unterstützt wurde Gandhi bei dieser und anderen Protestaktionen vor allem von seiner Ehefrau Kasturba Nakanji. Kasturba und Gandhi waren 62 Jahre lang verheiratet und hatten vier Söhne.
Mahatma Gandhi (1869-1948) war der Führer der indischen Unabhängnigskeitsbewegung. Er setzte sich sein Leben lang für eine gewaltfreien Widerstand ein. Hier sieht man ihn (in weißer Kleidung) 1931 in England auf dem Weg zu Verhandlungen über die Unabhängigkeit Indiens.
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Unermüdlicher Einsatz Kasturba Gandhi führte den Kampf ihres Ehemanns weiter, wenn er von den Engländern verhaftet wurde. Das kam mehrmals vor: Insgesamt saß Gandhi acht Jahre lang im
Gefängnis. Aber egal, was auch passierte: Gandhi kämpfte unermüdlich weiter für die Unabhängigkeit Indiens. Dabei wurde er niemals gewalttätig und gewann am Ende: Im August 1947 wurde Indien unabhängig. Ein halbes Jahr später, am 30. Januar 1948, wurde Mohandas Karamchand (Mahatma) Gandhi im Alter von 79 Jahren ermordet.
Gandhi mit Frau Kastruba / Foto aus dem Jahr 1942
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