Dienstag, 9. Januar 2018
Simone de Beauvoir war eine kluge und selbstbewusste Frau. Sie hatte ein großes Ziel, für das sie ihr Leben lang gekämpft hat: Die
Gleichberechtigung der Frau!
Simone de Beauvoir
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Ein weiter WegBis sie zur Wegbereiterin des
Feminismus werden konnte, musste de Beauvoir so einige Hürden nehmen. Geboren wurde sie am 9. Januar 1908 in
Paris - heute vor 102 Jahren. Sie stammte aus einem gut bürgerlichen Haus, die Mutter war Bibliothekarin und der Vater arbeitete als
Anwalt.
Bruch mit alten RegelnSchon als Jugendliche störten sie viele der
gesellschaftlichen Regeln. Warum wollten sie alle davon abhalten, zu studieren? Simone de Beauvoir ließ sich davon nicht abhalten. Als eine der ersten weiblichen Studierenden überhaupt lernte sie an der Pariser Universität. Sie wählte die Fächer Philosophie, Literatur und Mathematik. In Philosophie schloss sie als Zweitbeste ab – nur einer, der berühmte Philosoph Jean-Paul Sartre, konnte sie übertrumpfen. Und genau jener Jean-Paul Sartre sollte fortan fast ihr ganzes weiteres Leben ihr Begleiter bleiben. Die beiden führten eine sehr offene und - für die damalige Zeit - ziemlich ungehörige Beziehung. Sie lebten als Paar zusammen, heirateten aber nicht! Das sorgte für viel Empörung und Aufsehen.
Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre, 1984
© picture-alliance / AFP
"Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es."Für noch mehr Aufregung sorgte die Philosophin, als sie zu schreiben begann und ihre Ideen zu der Gleichberechtigung von Frauen und Männern veröffentlichte. Von ihr stammt der berühmte Satz: "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es." Damit widerspricht de Beauvoir der Annahme, dass Männer den Frauen von Natur aus überlegen sein sollen. Vielmehr glaubte sie, dass erst die
Erziehung und Gesellschaft dafür sorgen, dass sich Frauen und Männer unterschiedlich verhalten und schon kleine Mädchen lieber mit Puppen spielen und kleine Jungen mit Spielzeugautos.
Viele, vor allem Männer, fanden diese Gedanken nicht gut, und vielerorts verbat man sogar ihre Bücher. Genützt hat das aber nichts. Ihre Ideen haben sich rasch verbreitet und viel in Bewegung gesetzt.
Tod und VermächtnisZeit ihres Lebens liebte de Beauvoir das Reisen und war viel unterwegs. Immer wieder kehrte sie zu Sartre zurück, bis dieser 1980 starb. Am 14. April 1986 starb Simone de Beauvoir in Paris. Wichtige Bücher von ihr sind: "Das andere Geschlecht", "Memoiren einer Tochter aus gutem Hause" und "Sie kam und blieb".
Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre besuchen 1967 die Pyramiden von Gizeh in Ägypten
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