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Freitag, 19. April
Aufstand im Warschauer Ghetto beginnt, 1943

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1943: Deutsche Soldaten bedrohen Juden mit Waffen im Warschauer Ghetto und zwingen sie zur Räumung.

1943: Deutsche Soldaten bedrohen Juden mit Waffen im Warschauer Ghetto und zwingen sie zur Räumung.

Heute vor 81 Jahren, am 19. April 1943, wagten Juden im sogenannten „Warschauer Ghetto“ den Aufstand. Für fast alle von ihnen endete die Aktion tödlich.

Was war geschehen?

In der polnischen Hauptstadt Warschau hatten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges sehr viele Jüdinnen und Juden gelebt. Für sie war Warschau seit vielen Jahrhunderten ihre Heimat und sie haben sich dort sehr wohl gefühlt. Doch als die deutschen Nationalsozialisten 1939 Polen besetzten, gingen die Nazis - wie in Deutschland auch – sehr brutal gegen die jüdische Bevölkerung vor.

Menschenverachtende Zustände

Als erstes errichteten die Nazis im Oktober 1940 in Warschau eine hohe Mauer und sperrten ungefähr 500.000 Juden auf rund vier Quadratkilometern ein*. Jeder Tag war ein Kampf ums Überleben. Die Nahrungsmittel wurden so knapp gehalten, dass die Menschen ganz schwach und entkräftet wurden, viele verhungerten sogar. Seuchen breiteten sich aus. Besonders schlimm war, dass die Nationalsozialisten einen Judenrat ernannten, welcher aus ausgewählten Mitgliedern der jüdischen Gemeinde bestand. Diese mussten dafür sorgen, dass im Ghetto Ordnung herrschte. Ihre grausamste Pflicht aber war, dass sie Personen auswählen mussten, die dann in Vernichtungslager abtransportiert wurden. Rund 300.000 Personen verloren so ihr Leben.

1940: Eine hohe Mauer wird um das jüdische Ghetto in Warschau gebaut.

1940: Eine hohe Mauer wird um das jüdische Ghetto in Warschau gebaut.

Verzweifelter Aufstand

In ihrer Verzweiflung beschlossen die verbliebenen Ghettobewohner den Aufstand. Es war von Anfang an klar, dass ihr Widerstand keine Chance haben konnte. Der mutige, wenn auch aussichtlose Kampf, begann am 19. April 1943 und dauerte bis zum 16. Mai 1943. So lange konnten die schlecht bewaffneten, entkräfteten Juden, unter ihnen auch viele Frauen, den Kampftruppen der SS Widerstand leisten.

Nach der Zerstörung Warschaus durch deutsche Truppen 1943 werden jüdische Kinder, Frauen und Männer aus der Stadt getrieben.

Nach der Zerstörung Warschaus durch deutsche Truppen 1943 werden jüdische Kinder, Frauen und Männer aus der Stadt getrieben.

Sieg der Nationalsozialisten

Nach 27 Tagen schlugen die Nationalsozialisten den Aufstand nieder und töteten fast alle verbliebenen Jüdinnen und Juden vor Ort oder in Vernichtungslagern. Nur ganz wenige konnten sich retten. Das Ghetto wurde endgültig aufgelöst und ging schließlich in Flammen auf. Als Zeichen ihres Sieges sprengten die Nationalsozialisten zum Schluss noch die große jüdische Synagoge in die Luft.

* Zum Vergleich: In Köln leben ungefähr eine Million Menschen auf 405 Quadratkilometern.

Das Denkmal für die Helden des Warschauer Ghettos in Warschau erinnert an die jüdischen Aufstände.

Das Denkmal für die Helden des Ghettos erinnert in Warschau an die jüdischen Aufstände.

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Er führte den Aufstand im Warschauer Getto mit an.

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