Ein großartiger Tierforscher und Naturschützer wäre heute 113 Jahre alt geworden!
„Ein Platz für Tiere“
Bernhard Grzimek erfand und moderierte den TV-Klassiker „Ein Platz für Tiere“. In dieser Sendung, die in den 1960er und 1970er Jahren in der ARD ausgestrahlt wurde, stellte er in 175 Folgen exotische Tiere vor. Außerdem warb er unermüdlich für den Naturschutz in Afrika und sammelte Spenden in Höhe von 15 Millionen Euro.

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Bernhard Grzimek im Kabalega National Park in Uganda
Natur- und Tierfreund
Seine Liebe für Tiere und Natur entdeckte Grzimek sehr früh. Schon als Zehnjähriger begann er im Garten der Eltern Hühner zu züchten. Sein Zoologie- und Tierarztstudium finanzierte er sich durch die Leitung einer Hühnerfarm und eines landwirtschaftlichen Betriebs für Gemüse. Als Tierarzt erforschte er vor allem die Verhaltensweisen der Tiere.
Rettung des Frankfurter Zoos
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs verschlug es Bernhard Grzimek nach Frankfurt am Main. Der Anblick des zerstörten Frankfurter Zoos änderte sein Leben gewaltig. Grzimek kümmerte sich um die Tiere und setzte sich für den Wiederaufbau des Zoos ein. Am 1. Mai 1945 wurde er Direktor des Zoos. Um den Tierbestand des Zoos zu vergrößern und die Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern, unternahm Grzimek zahlreiche Forschungsreisen in die ganze Welt.
Weltweites Engagement für die Tierwelt
Von der Natur Afrikas und deren Wildtieren war er besonders angetan. Seine Eindrücke schrieb er in dem Buch „Kein Platz für wilde Tiere“ nieder, das sogar von Walt Disney verfilmt wurde. Die Einnahmen des Films stellte er dem Tansania Nationalpark zu Verfügung. Sein Engagement für die Tierwelt ging weiter: In dem „Fliegenden Zebra“, einem einmotorigen, in Zebrastreifen lackierten Flugzeug, zählte er die Wildbestände Ostafrikas und beobachtete die Tierwanderungen. Der Film „Serengeti darf nicht sterben“ war das Ergebnis dieser Forschungen und gewann 1959 sogar einen Oscar.

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Bernhard Grzimeks "Kein Platz für wilde Tiere" 1956
Lebensaufgabe Tier- und Naturschutz
Bernhard Grzimek hat sich immer mit aller Energie dem Tier- und Naturschutz gewidmet: Als Zoodirektor (bis 1974), Filmemacher, Schriftsteller (das mehrbändige Tierlexikon „Grzimeks Tierleben“), Fernsehmoderator, Politiker* und Präsident der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Am 13. März 1987 starb Grzimek während einer Zirkusvorstellung an Herzversagen.
* Er war in den 1970er Jahren Bundesbeauftragter für Naturschutz. Er trat aber von diesem Amt zurück, als er merkte, dass er als Politiker nicht viel bewirken konnte.