Auf dem Weg nach Indien entdeckte Christoph Kolumbus Amerika. Bis zu seinem Tod hat der Seefahrer aber nie von seinem Irrtum erfahren.
Der Entdecker Kolumbus
Kolumbus* wurde 1451 in Genua, Italien, geboren. Anfangs arbeitete er – genau wie sein Vater – als Wollweber.
Ein verwegener Plan
Aber Kolumbus war ein wissbegieriger Abenteurer und das Meer faszinierte ihn sehr. Deshalb wollte er lieber als Kaufmann zur See fahren. Indien war damals das Land des Goldes und der Gewürze. Daher entschied sich Kolumbus, dass die Route Portugal-Indien sein „Arbeitsweg“ sein sollte. Um nach Indien zu gelangen, musste man mit dem Schiff Richtung Osten an Afrika vorbei segeln. Kolumbus beabsichtigte, den Weg zu verkürzen. Er wusste bereits, dass die Erde eine Kugel ist und wollte es einmal westwärts versuchen.
Unterstützung aus Spanien
Das portugiesische Königshaus unterstützte diese Idee nicht; das spanische Königshaus aber förderte Kolumbus sogar. Das spanische Königspaar stellte Kolumbus drei Schiffe und Mannschaften zur Verfügung. Heute vor 530 Jahren war es dann soweit. Kolumbus stach in See und ging am 12. Oktober 1492 an Land. Seiner Meinung nach betrat er Indien. Deshalb nannte er die Einwohner auch „Indianer“.
Ein neuer Kontinent?
Tatsächlich hatte Kolumbus einen neuen Kontinent entdeckt: Amerika. Er landete damals auf einer Insel der Bahamas. Kolumbus trat noch drei weitere große Reisen in sein „Indien“ an. Am 20. Mai 1506 starb der Entdecker Amerikas.
Bereits 500 Jahre vor Kolumbus waren Europäer auf dem amerikanischen Kontinent gewesen. Dazu gehörte zum Beispiel der Isländer und Wikinger Leif Eriksson. Spuren von Wikinger-Siedlungen wurden in Neufundland (Kanada) entdeckt. Aber erst die Landung von Christopher Kolumbus in Amerika im Jahr 1492 veränderte die Geschichte Amerikas und Europas. Nach Kolumbus wurde der amerikanische Kontinent immer weiter erkundet und schließlich erobert. Deswegen gilt Kolumbus heute als „Entdecker Amerikas“.
Folgen für die Menschen in Amerika
Wenn man von der „Entdeckung“ Amerikas spricht, gibt dies den Blickwinkel der Europäerinnen und Europäer wieder, die den Kontinent vorher nicht kannten. Es lebten aber schon lange vor der Ankunft der Europäer Menschen auf dem Kontinent: die Ureinwohnerinnen und Ureinwohner, die man als „indigene“ Bevölkerung bezeichnet. Die europäischen Staaten führten Eroberungskriege auf dem amerikanischen Kontinent. Sie unterdrückten die Ureinwohner, sie verfolgten und erniedrigten sie und missbrauchten sie als Sklaven. Viele kulturellen Schätze der indigenen Bevölkerung wurden geraubt oder zerstört. Bis heute leiden viele Nachkommen der Ureinwohner unter den Folgen dieser Eroberungspolitik.
* in italienischer Sprache heißt er Cristoforo Colombo

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Landkarte von Amerika von 1596