Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Bis auf Frau Kackert, die diesmal von Sarah Hostettler gespielt wird, und den neuen Mitschüler Rémi versammelt die Produktion drei Jahre nach dem ersten Kinofilm wieder alle Hauptdarsteller/innen vor der Kamera– allen voran Meggy Hussong als Lotta. Die Kinder sind mittlerweile älter geworden und mitten in der Pubertät. Das findet seinen Niederschlag auch im Film, insbesondere bei Lotta. So empfindet sie es als peinlich, dass die Mutter ihr vorsorglich Binden und Tampons eingepackt hat. Außerdem ist sie unsicher, wie sie mit den Annäherungsversuchen von Rémi umgehen soll, den sie eigentlich gar nicht übel findet. Beim zweiten Kinofilm, der wegen Corona übrigens mehrfach verschoben werden musste, führte Martina Plura die Regie und ihre Zwillingsschwester Monika stand hinter der Kamera.
Auch dieser Kinofilm basiert auf der Bestseller-Kinderbuchreihe von Alice Pantermüller und der Illustratorin Daniela Kohl. Die Geschichte für diesen Film stammt zum großen Teil aus dem achten Lotta-Buch „Kein Drama mit Lama“. Den überaus lustigen Zeichnungen von Daniela Kohl, die Lottas Gedanken und Gefühle wiedergeben und direkt in die Handlung eingreifen, wurde dieses Mal noch mehr Raum gegeben. Die (G)Lämmergirls scheinen wie im ersten Film nur an Äußerlichkeiten interessiert. Zudem spielt der Film mit Überzeichnungen und Klischees und bricht diese zum Teil. So halten auch die (G)Lämmergirls, die wie im ersten Film nur an Äußerlichkeiten interessiert zu sein scheinen, am Ende fest zu den anderen. Schade allerdings, dass der Film eine Erklärung schuldig bleibt, warum selbst den Erwachsenen das Verschwinden von Chanell – und obendrein das von Lotta und Rémi im Wattenmeer – viel zu lange nicht aufgefallen ist.

Die Botschaft des Films ist eindeutig. Neben den alltäglichen Erlebnissen und Problemen eines ganz gewöhnlichen Mädchens, wie es die Figur Lotta verkörpert, geht es auch um Gemeinschaftssinn. Denn gerade in einer Schulklasse muss man sich aufeinander verlassen können. Dass das ein Lernprozess ist und selten auf Anhieb funktioniert, erleben Lotta, ihre Freund/innen und die anderen in der Klasse. Als enge Freundschaften wie die der Wilden Kaninchen auf die Probe gestellt werden und die Klasse sogar geteilt werden soll, begreifen alle, was Zusammenhalt und auch Verantwortung für andere bedeuten. Wie das genau geschieht, zählt zu den schönsten Szenen am Ende des Films.