Hanisauland: Lexikon @todo: aus Preprocess

Die Regisseurin Byambasuren Davaa wurde in Ulaanbaatar in der Mongolei geboren. Sie hat in Deutschland studiert. „Die Adern der Welt“ ist ihr erster Spielfilm. Sie war entsetzt, als sie bei einem Besuch in der Mongolei entdeckte, wie stark sich ihre frühere Heimat in den letzten zwanzig Jahren verändert hat. Fast fünf Prozent des gesamten Landes sind inzwischen in der Hand von großen ausländischen Minengesellschaften, die für den Abbau der Goldvorkommen den Boden aufreißen, das Wasser mit Chemikalien vergiften und riesige Schutthalden aufhäufen. Zur Gewinnung von nur 0,24 Gramm Gold entstehen allein 1000 kg Abraum! Das Ausmaß der Zerstörung wird anhand von Luftaufnahmen am Ende des Films besonders deutlich.
Neben der Umweltzerstörung, die stets im Kontrast zur (noch) wunderschönen und unberührten Natur gezeigt wird, steht natürlich Amra im Mittelpunkt. Er wird von dem Laiendarsteller Bat-Ireedui Batmunkhw gespielt. Für diese Rolle ist er auch deswegen besonders geeignet. Er kann nicht nur gut singen, sondern genauso gut reiten. Und selbst das Autofahren musste man ihm nicht erst beibringen oder ein Double einsetzen. Für einen mongolischen Jungen, der das Leben in der Steppe aus eigener Erfahrung kennt, ist das aber gar nicht so ungewöhnlich.

Der Film erzählt, wie der Junge Amra über sich hinauswächst, Verantwortung übernimmt und damit etwas erwachsener wird. Er zeigt aber auch das Leben einer vollkommen anderen Kultur, den Alltag einer Nomadenfamilie. Die Familie bildet den Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist eingebettet in die gesellschaftliche Entwicklung des Landes und auch in die damit verbundene Zerstörung der Natur. Und dies geht uns alle an, egal wo sie passiert. Die Filmemacherin ist davon überzeugt, dass nur die junge Generation die Welt noch verändern kann, dabei aber im Dialog mit den Älteren bleiben muss. Darum hat sie diesen Film nicht nur für Kinder und Jugendliche gemacht, sondern für die ganze Familie.