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Samstag, 2. August
Europäischer Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma

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Besucher/-innen in der Gedenkstätte für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin.

Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, Berlin

Gedenkfeier in Oldenburg vor einer Gedenkstele mit Namen der im NS verschleppten Sinti und Roma.

Gedenkfeier in Oldenburg für die in der Zeit des Nationalsozialismus verschleppten Sinti und Roma. Auf der Gedenktafel stehen die Namen der verschleppten Menschen.

Heute ist der Europäische Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma. An diesem Tag erinnern sich die Menschen an die Sinti und Roma, die während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgt, misshandelt und ermordet wurden.

  • Sinti und Roma sind eine Volksgruppe. Sie leben seit vielen hundert Jahren in ganz Europa.
  • Sie werden seit Jahrhunderten von vielen Menschen schlecht behandelt. Sie erleben bis heute Diskriminierung.
  • Als in Deutschland die Nationalsozialisten an der Macht waren (1933-1945), wurden Sinti und Roma verfolgt und getötet.


Ein Monument zum Gedenken an die Verschleppung von Sinti und Roma und Juden aus Westerbork (Niederlande) in das Konzentrationslager Auschwitz

Ein Monument zum Gedenken an die Verschleppung von Sinti und Roma und Juden aus Westerbork (Niederlande) in das Konzentrationslager Auschwitz

Warum findet der Gedenktag am 2. August statt?

Am 2. August 1944, heute vor 81 Jahren, wurden die letzten überlebenden Sinti und Roma im Konzentrationslager in Auschwitz von den deutschen Machthabern umgebracht. Deswegen hat das Europäische Parlament diesen Tag als Gedenktag ausgewählt. Wie viele Sinti und Roma im Nationalsozialismus in ganz Europa getötet wurden, weiß man nicht genau. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schätzen, dass es zwischen 220.000 und 500.000 Menschen waren.

Das Leid der Sinti und Roma anerkennen

Es hat viele Jahre gedauert, bis Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg die Verantwortung für den Völkermord an den Sinti und Roma anerkannt hat. Erst 1982 hat der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt nach vielen Protesten durch Sinti und Roma öffentlich erklärt, dass im Nationalsozialismus ein Völkermord an Sinti und Roma erfolgte. Er sagte: „Sinti und Roma ist durch die NS-Diktatur schweres Unrecht zugefügt worden. Sie wurden aus rassischen Gründen verfolgt. Viele von ihnen wurden ermordet. Diese Verbrechen haben den Tatbestand des Völkermordes erfüllt.“

Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg - gezeigt wird das Gebäude.

Das Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma im Zentrum von Heidelberg. In der Ausstellung wird über das Leben von verfolgten Sinti und Roma berichtet.

Nationale Minderheiten in Europa

Sinti und Roma sind eine Volksgruppe. Mit mehr als 10 Millionen Menschen bilden sie die größte Minderheit in Europa. Ihre Vorfahren stammen zum großen Teil aus Indien. Dort wurden sie im i Mittelalter vertrieben und kamen nach Europa. Sie leben in vielen unterschiedlichen Ländern, einen eigenen Staat haben sie nicht. Die meisten verbindet eine gemeinsame Sprache: das Romanes. Es wird bis heute in vielen unterschiedlichen Dialekten gesprochen.

Deutsche Sinti und Roma

Heute leben ungefähr 60.000 Sinti und 10.000 Roma in Deutschland. Sie zählen zu den anerkannten Minderheiten in Deutschland. Viele von ihnen sprechen neben Deutsch als zweite Muttersprache Romanes.