Wahljahr in den USA
Am 5. November 2024 finden in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) Präsidentschaftswahlen statt. Alle vier Jahre wird ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Wer im November als Präsidentschaftskandidat/in antreten wird, steht noch nicht fest. Darüber stimmen die Menschen bei den sogenannten Vorwahlen ab, die im Januar 2024 starteten.
Wie funktionieren die US-Vorwahlen?
Vorwahlen gehören zum US-amerikanischen Wahlsystem. Sie finden in allen 50 Bundesstaaten einige Monate vor der Präsidentschaftswahl statt.
Die Vorwahlen werden je nach Bundesstaat und Partei unterschiedlich durchgeführt:
- Manche Vorwahlen sind geheim mit Stimmzetteln, bei anderen wird auf Parteiversammlungen offen per Handzeichen abgestimmt.
- Bei einigen dürfen nur Parteimitglieder für die Kandidierenden der eigenen Partei abstimmen, bei anderen darf jede wahlberechtigte Person abstimmen.
- Manchmal müssen sich Wählende vor der Wahl auf einer Wählerliste in ihrem Wohnort eingetragen haben, manchmal ist das nicht nötig.
Super Tuesday - Was ist so super an diesem Dienstag?
Heute, am 5. März 2024, finden in 14 der insgesamt 50 Bundesstaaten die Vorwahlen statt. Deswegen wird der heutige Dienstag auch „Super Tuesday“, also „Super Dienstag“ genannt. Auch in den beiden größten Bundesstaaten Kalifornien und Texas wird heute gewählt. Kandidierende, die am Super Tuesday schlecht abschneiden, haben meist keine Chance mehr von ihrer Partei als Präsidentschaftskandidat/in aufgestellt zu werden.
Wer kann Präsidentin oder Präsident der USA werden?
Nicht jede Person darf sich um die Präsidentschaft bewerben. Präsident/in der USA kann nur werden, wer
- mindestens 35 Jahre alt ist,
- seit der Geburt Staatsbürger/in der USA ist und
- seit mindestens 14 Jahren den Wohnsitz in den USA hat.
Wer hat (noch) Chancen auf die Präsidentschaft?
Bisher wurde das Rennen um die Präsidentschaft immer zwischen den Kandidat/innen der beiden großen US-amerikanischen Parteien „Republikaner“ und „Demokraten“ entschieden. Für die Demokraten treten bei den Vorwahlen an (Stand 8. Februar 2024):
- Joe Biden, Präsident der USA seit 2021
- Dean Phillips, Abgeordnete des US-Repräsentantenhaus
Auch der Kandidat oder die Kandidatin der „Republikaner“, entscheidet sich bei den Vorwahlen. Diese Personen sind bei den Vorwahlen noch im Rennen:
- Nikki Haley*, US-Botschafterin für die UNO von 2017 bis 2018, Gouverneurin des US-Bundesstaats South Carolina von 2011 bis 2017
- Donald Trump, Präsident der USA von 2017 bis 2021, Geschäftsmann
Außerdem werden auch Personen am 5. November 2024 kandidieren, die einer kleinen oder gar keiner Partei angehören. Eine echte Chance von der Mehrheit der US-Amerikaner/innen in das Präsidentschaftsamt gewählt zu werden, haben sie aber nicht.
So geht’s nach den Vorwahlen weiter
Bei den Vorwahlen werden sogenannte Delegierte (also Abgesandte oder Vertreter/innen) für die Kandidierenden bestimmt. Jeder Bundesstaat hat eine festgelegte Anzahl an Delegierten. Die Anzahl richtet sich nach der Einwohnerzahl des Bundesstaates. Bei den großen Parteitagen wählen die Delegierten der „Republikaner“ Mitte Juli und die Delegierten der „Demokraten" Mitte August den endgültigen Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei. Dabei müssen sie sich an das Abstimmungsergebnis der Vorwahl ihres Bundesstaates halten. Nur einige wenige „Super-Delegierte“ dürfen frei entscheiden, wen sie als Präsidentschaftskandidat/in wählen.
Wie die Präsidentin oder der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am 5. November 2024 gewählt wird, erklären wir demnächst im HanisauLand-Kalender.
Übrigens: In Deutschland gibt es keine solchen Vorwahlen. Das US-amerikanische Wahlsystem ist in vielerlei Hinsicht nicht mit dem deutschen zu vergleichen.
*Nachtrag der Redaktion: Nach den Wahlen am Super Tuesday aus Nikki Haley, Kandidatin der Republikaner, aus dem Vorwahlkampf ausgestiegen.
Stand: 7. März 2024