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Spezial

Flüchtlinge weltweit

Ein Flüchtlingslager in der Türkei für syrische Flüchtlinge, 2015. Gezeigt wird ein Zelt, in dem Flüchtlinge wohnen.

Ein Flüchtlingslager für syrische Flüchtlinge in der Türkei, 2015.

Warum fliehen Menschen?

Menschen fliehen aus Not, weil sie Gefahren, Katastrophen oder Armut entgehen wollen. Viele Menschen fliehen, weil in ihrem Heimatland Krieg herrscht. Sie fürchten um ihr Leben und das Leben ihrer Kinder. Sie fliehen, weil sie in Sicherheit und Frieden leben wollen. Andere Menschen werden wegen ihrer Nationalität, ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion oder wegen ihrer politischen Ansichten verfolgt. Wieder andere fliehen, weil schwere Naturkatastrophen ihre Heimat unbewohnbar gemacht haben oder wegen der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse in ihrer Heimat. Manche Menschen fliehen alleine, manche mit ihren Familien. Und viele tausend Kinder und Jugendliche machen sich sogar ohne ihre Eltern auf den gefährlichen Weg in ein sicheres Land.

Wieso leben viele Menschen in Flüchtlingslagern?
Menschen, die bei sich zu Hause von Feindseligkeiten und Kriegen bedroht sind, versuchen oft, in andere Gegenden ihres Landes zu fliehen, wo es sicher ist. Man nennt sie „Binnenflüchtlinge“. Weltweit waren Ende 2022 schätzungsweise mehr als 62 Millionen Menschen Binnenflüchtlinge. Häufig gibt es aber im eigenen Land keinen sicheren Ort. Deshalb verlassen viele Flüchtlinge ihr Land. Ende 2022 waren das über 35 Millionen Menschen. Ein großer Teil der Flüchtlinge findet Aufnahme in einem Flüchtlingslager eines Nachbarstaates. Im Libanon oder auch in der Türkei gibt es seit vielen Jahren große Lager für Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem benachbarten Syrien.
Gefährliche Flucht

Eine Flucht ist immer gefährlich. Flüchtlinge müssen oft Länder durchqueren, die sie nicht kennen und deren Sprache sie nicht sprechen. Sie wissen nicht, wo sie nachts schlafen werden, ob sie genug zu essen haben werden oder wem sie vertrauen können. Wenn sie krank werden, haben sie keine Ärztin oder keinen Arzt und oft auch keine Medikamente.
Aus Afrika fliehen viele Menschen mit Booten über das Mittelmeer nach Europa. Meistens müssen sie viel Geld dafür bezahlen, dass ihnen jemand bei der Flucht hilft. Oft bedeutet die Flucht für die Flüchtlinge Lebensgefahr. Die Boote sind meistens viel zu klein und gar nicht seetauglich. Deswegen sind schon viele tausend Flüchtlinge bei der Flucht über das Meer ertrunken.

Ein Kranz mit Blumen schwimmt auf Meereswellen. Der Kranz erinnert an die vielen Menschen, die während ihrer Flucht über das Mittelmeer ertrunken sind.

Der Kranz erinnert an die vielen Menschen, die während ihrer Flucht über das Mittelmeer ertrunken sind.

Schlepper und Schleuser

Das sind Menschen, die gegen viel Geld dabei helfen, eine Flucht zu organisieren. Viele Flüchtlinge wissen nicht, wie sie aus ihrer Heimat fliehen können. Für eine „normale“ Reise, zum Beispiel mit dem Flugzeug, brauchen sie ein Visum, also eine Einreisegenehmigung für ein fremdes Land, und einen Pass. Das haben die meisten Flüchtlinge nicht. Schlepper besorgen gefälschte Reisepapiere und organisieren einen Platz auf einem Flüchtlingsboot. Oder sie schmuggeln Menschen in Autos über die Grenze. Immer wieder passieren schreckliche Unfälle, weil den meisten Schleppern das Leben der Flüchtlinge egal ist. Sie wollen nur Geld mit ihrer Flucht verdienen. Sie verfrachten die geflüchteten Menschen auf Boote, die nicht seetauglich sind, oder stecken sie in Autos oder Lastwagen, die dafür nicht geeignet sind. In Deutschland sind inzwischen viele Schlepper deswegen verurteilt worden.

Kinder aus aller Welt berichten, warum sie geflohen sind

Unter den Flüchtlingen sind viele Kinder und Jugendliche, die sich mit ihren Eltern, aber manchmal auch ganz alleine auf die Flucht begeben. Das tut niemand, weil er etwas Spannendes erleben will oder ein Abenteuer sucht. Vielmehr wollen die Kinder und Jugendlichen dem Elend und der Lebensgefahr in ihren Ländern entkommen. Hier berichten Kinder und Jugendliche, wie groß die Not in ihren Ländern ist. Um zu überleben, müssen viele Kinder hart arbeiten.
Idris aus Dakkar (Bangladesch), 12 Jahre, muss jeden Tag auf dem Fischmarkt hart arbeiten, um sich und seinen kranken Vater zu ernähren.

Kinderarbeit in Senegal, © sowieso Pressebüro


Manche Kinder fliehen, weil sie als Kindersoldaten missbraucht wurden.
Janet aus Uganda berichtet, was Kinder in Uganda erlebt haben:

kinderrechte-artikel-19-video-janet.mp4, © sowieso Pressebüro

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