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Spezial

Kinder und Jugendliche auf der Flucht

Unbegleitete junge Flüchtlinge in Frankreich im Herbst 2016. Sie tragen Rucksäcke und stehen auf einer Wiese.

Unbegleitete junge Flüchtlinge in Frankreich im Herbst 2016

Etwa 42 Prozent aller Flüchtlinge weltweit sind Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahren. Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, aber auch Gesetze der Europäischen Union sagen ausdrücklich, dass junge Flüchtlinge besonders geschützt werden müssen. Auch in Deutschland leben Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern hierher geflohen sind.

Was passiert mit jungen Flüchtlingen, die ohne Eltern gekommen sind?

Wenn geflüchtete Kinder und Jugendliche ohne ihre Eltern nach Deutschland kommen, kümmert sich das Jugendamt der Stadt, in der sie wohnen, um sie.
Das Jugendamt stellt fest, was der oder die Jugendliche benötigt, ob er oder sie gesund ist und ob es Familienangehörige in einer anderen Stadt gibt. Wenn der oder die Jugendliche Verwandte hat, die schon in Deutschland leben, versucht man, die Familie zusammenzuführen. Wenn das nicht der Fall ist, soll der Jugendliche in einem Haus wohnen, wo man sich gut um ihn kümmert. Es wird geklärt, wo der Jugendliche am besten wohnen und wer ihn begleiten kann, damit er in dem neuen Land zurechtkommt.

Es gibt eine Reihe von Einrichtungen, die viele Erfahrungen mit jungen Flüchtlingen haben. Die Mitarbeiter/innen können den Jugendlichen dabei helfen, ihre schrecklichen Erlebnisse zu verarbeiten. Außerdem wird überlegt, in welche Schule das Kind oder der Jugendliche gehen kann.

Eine Sozialarbeiterin spielt in Hannover mit Flüchtlingskindern.

Eine Sozialarbeiterin spielt in Hannover mit Flüchtlingskindern.

Geflüchtete Kinder in der Schule

Grundsätzlich haben alle Kinder auf der Welt ein Recht auf Bildung. In Deutschland gibt es neben dem Recht auf Bildung auch die Schulpflicht. Das gilt natürlich auch für geflüchtete Kinder. Einige ältere geflüchtete Kinder gehen in Deutschland zum ersten Mal in die Schule. In ihrer Heimat haben sie keine Schule besuchen können, weil Schulen zerstört wurden und es keinen Unterricht gab. Manche Kinder konnten auch deshalb nie in eine Schule gehen, weil sie arbeiten und Geld verdienen mussten, damit die Familie überleben konnte. Für die Kinder aus anderen Ländern ist es oft schwer, lesen und schreiben zu lernen. Viele können kein Deutsch und müssen zusätzlich zum Eingewöhnen in die neue Umgebung auch noch die schwere deutsche Sprache lernen. Sie freuen sich bestimmt über Hilfe!

Aachen: Flüchtlingskinder lernen Deutsch

Aachen: Flüchtlingskinder lernen Deutsch

Ist Deutsch lernen schwer?

Deutsch ist für die meisten Flüchtlinge, egal ob sie Kinder sind oder Erwachsene, eine Sprache, die sie nicht verstehen. Im Deutschen gibt es andere Buchstaben als zum Beispiel im Arabischen oder Ukrainischen. Deutsch hört sich auch ganz anders an als die eigene Muttersprache vieler Geflüchteter.
Weil man aber Deutsch gut verstehen und sprechen muss, um sich hier zurecht zu finden, lernen die Flüchtlinge in Sprachkursen Deutsch. Auch die Kinder und Jugendlichen lernen Deutsch. Es gibt Sprachunterricht in Schulen, manchmal auch spezielle Sprachlernklassen oder besonderen Sprachunterricht für einzelne Kinder. Manche Kinder lernen die Sprache auch mit Menschen, die aus Hilfsbereitschaft Deutsch unterrichten.
Am besten lernen die geflüchteten Kinder aber Deutsch, wenn sie viel mit deutschen Kindern zusammen sind und miteinander spielen und Spaß haben.

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