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Mittwoch, 4. September
Die erste Montagsdemonstration, 1989

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4. September 1989 in Leipzig: Bürgerinnen und Bürger der DDR fordern bei der ersten Montagsdemonstration die Öffnung der DDR-Grenzen. Auf ihren Plakaten steht "Für ein offenes Land mit freien Menschen" und "Vereinigungsfreiheit"

4. September 1989 in Leipzig: Bürgerinnen und Bürger der DDR fordern bei der ersten Montagsdemonstration die Öffnung der DDR-Grenzen und Vereinigungsfreiheit.

Heute vor 35 Jahren, am 4. September 1989, demonstrierten auf den Straßen von Leipzig etwa 1.200 Bürgerinnen und Bürger. Sie forderten Freiheit und demokratische Reformen für die DDR. Dies war der Beginn der sogenannten Montagsdemonstrationen. In den Wochen danach kamen immer mehr Menschen zu den Demonstrationen und sie fanden auch in weiteren Städten der DDR statt. Letztlich folgte aus den Protesten die Auflösung der DDR.

Die Vorgeschichte

In Deutschland gab es zwischen 1949 und 1990 zwei Staaten: Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR. Die DDR war ein sozialistischer Staat, in dem die Menschen nicht frei leben konnten. Es gab keine Meinungsfreiheit, keine Reisefreiheit und auch keine freien Wahlen. Die Macht lag alleine bei einer Partei, der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED).

Von Montagsgebeten zur Montagsdemonstration

Seit Anfang der 1980er Jahren fanden in Leipzig jeden Montag in der Nikolaikirche Friedensgebete statt. Als die Opposition im Mai 1989 Wahlfälschungen entdeckte, verschärfte sich die politische Situation in der DDR und die Opposition wurde immer lauter. Im Sommer 1989 flüchteten viele Menschen aus der DDR. Viele andere Menschen wollten sich für tiefgreifende Veränderungen einsetzen. So kamen im Verlauf des Jahres 1989 montags immer mehr Menschen zu den Friedensgebeten in die Kirche und machten sich gegenseitig Mut. Sie beteten und hofften, dass sich die politische Situation in der DDR verbessern könnte.
Nach den Gebeten am 4. September 1989 passierte etwas Neues. Über 1.200 Menschen gingen nach den Friedensgebeten nicht nach Hause, sondern blieben auf den Straßen und demonstrierten. Auf Plakaten forderten sie zum Beispiel „Reisefreiheit statt Massenflucht“. Der Protest blieb friedlich, die Staatssicherheit und die Volkspolizei griffen nicht mit Waffen und Panzern ein. Journalistinnen und Journalisten aus der Bundesrepublik, die an diesem Tag in Leipzig waren, berichteten darüber. So wurde die erste Montagsdemonstration sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik Deutschland bekannt.

Wie ging es nach dem 4. September weiter?

An den darauffolgenden Montagen wurde wieder demonstriert. Jede Woche kamen mehr Menschen dazu. Sie gingen auf die Straße, um ihre Wut auf das SED-Regime zum Ausdruck zu bringen. Sie forderten Meinungsfreiheit, freie Wahlen, Freiheit und demokratische Reformen. Obwohl viele Demonstrierende verhaftet wurden, protestierten nur fünf Wochen nach der ersten Demo bereits über 70.000 Menschen in Leipzig, Dresden, Halle und anderen Städten der DDR. Die regelmäßigen Montagsdemos wurden zum Symbol für friedliche Revolutionen weltweit und die gewaltlosen Proteste in der DDR. Mit ihnen wurde das Ende der DDR eingeläutet. Am 9. November fiel schließlich die Berliner Mauer. 1990 haben sich DDR und Bundesrepublik Deutschland vereinigt.

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