Direkt zum Inhalt

Kalender

Kalender

Montag, 2. Dezember
Geburtstag von Marion Gräfin Dönhoff

von und
Marion Gräfin Dönhoff lächelt in die Kamera 1991

Marion Gräfin Dönhoff, 1991

Marion Gräfin Dönhoff wurde heute vor 115 Jahren am 2. Dezember 1909 geboren. Sie war eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin. Als Autorin und Herausgeberin der Wochenzeitung DIE ZEIT erklärte und beurteilte sie die politischen Entwicklungen in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Geboren in Ostpreußen

Geboren und aufgewachsen ist Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff auf Schloss Friedrichstein in Ostpreußen, das damals zum Deutschen Reich gehörte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ostpreußen zwischen der Sowjetunion, Litauen und Polen aufgeteilt. Marion war die jüngste von sieben Geschwistern. Nach dem Abitur studierte sie Volkswirtschaft, schrieb eine Doktorarbeit und übernahm im Zweiten Weltkrieg die Verwaltung des Familienbesitzes.

Im Nationalsozialismus

Den Nationalsozialismus lehnte Dönhoff von Anfang an ab. Trotz der damit verbundenen Gefahr unterstützte sie den Widerstand gegen Hitler, unter anderem die Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Nachdem deren Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 scheiterte, entging Dönhoff nur knapp einer Verhaftung. Am Ende des Zweiten Weltkriegs musste sie, als die sowjetischen Truppen anrückten, ihre Güter in Ostpreußen verlassen. Sie floh in den Westen.

Schwarz-Weiß Portrait von Marion Gräfin Dönhoff aus dem Jahr 1972 als sie Chefredakteurin der Wochenzeitung "DIE ZEIT" war. Sie sitzt lächelnd an ihrem Schreibtisch.

Marion Gräfin Dönhoff im Jahr 1972, als sie Chefredakteurin der Wochenzeitung "DIE ZEIT" war.

Kritische Journalistin

Dönhoff machte sich in der Bundesrepublik schnell als kritische Journalistin einen Namen. Bei der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT begann sie als freie Mitarbeiterin, wurde schnell Ressortleiterin für Politik, dann Chefredakteurin und schließlich Herausgeberin der Zeitung. Damals war das sehr ungewöhnlich, denn solche wichtigen Positionen wurden fast ausschließlich von Männern bekleidet. In ihren Artikeln engagierte sich Dönhoff für die junge deutsche Demokratie und setzte sich mit großem Engagement für die Aussöhnung mit den ehemaligen Kriegsgegnern ein. Ein besonderes Anliegen war ihr immer die deutsche Wiedervereinigung, die sie nur durch ein aktives Zugehen auf die Länder Osteuropas für erreichbar hielt.

Marion Gräfin Dönhoff sitzt neben dem ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt. Beide lachen. Das Bild stammt aus 1989.

Marion Gräfin Dönhoff und der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt, 1989

Ostpolitik

Dönhoff befürwortete Anfang der 1970er Jahre die Ostpolitik der Regierung des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt. Deren Ziel war es, eine Annäherung an die kommunistisch regierten Länder im Osten Europas zu erreichen und in einigen Bereichen mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das war damals in der Bundesrepublik sehr umstritten. Dönhoffs Unterstützung dieser Politik sorgte deshalb für viel Aufsehen und Aufregung.

Ehrungen

Für ihre Verdienste um die Demokratie und die Versöhnung zwischen den Völkern erhielt Marion Gräfin Dönhoff viele Auszeichnungen. Die Freie und Hansestadt Hamburg, in der sie ihr publizistisches und politisches Wirken entfaltet hatte, ernannte sie zur Ehrenbürgerin.

Noch mehr Infos auf HanisauLand

Lexikon

Journalist/in

Journalist/innen berichten für Zeitungen, Fernsehen, Internet oder Radio über wichtige Ereignisse.

Lexikon

Presse

Zeitungen, Bücher, Plakate, Flugblätter - sie alle gehören zur "Presse", denn sie wurden ursprünglich in Druckerpressen hergestellt.