Hallo Anna420, Wachstum gilt in den Wirtschaftswissenschaften als Voraussetzung für das Funktionieren der kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Die Geschichte der letzten zwei Jahrhunderte hat auch gezeigt, dass Freihandel und Wirtschaftswachstum den Wohlstand in der Welt vermehrt haben. Besonders gilt das für die Industrieländer auf der Nordhalbkugel der Erde. Dennoch gibt es Kritik an der Vorstellung vom unaufhaltsamen Wachstum, das andere Kategorien als materiellen Zuwachs außen vor lässt. Wirtschaftswachstum sagt nichts darüber aus, welche Waren hergestellt werden, ob das Wachstum gut für die Umwelt ist und ob der Wohlstand auch gerecht verteilt ist.
Hallo ventilator, wirtschaftliches Wachstum ist in allen Bereichen wichtig, wenn die Volkswirtschaft wachsen soll. Es gibt allerdings einige Bereiche, die besonders großen Einfluss auf die Wirtschaft haben. In Deutschland war das viele Jahrzehnte lang die Automobilindustrie Nicht nur die Autobauer selbst, sondern auch viele sogenannte Zulieferindustrien hingen vom Erfolg der Automobilbranche ab. Deshalb hat man auch gelegentlich gesagt: Wenn ein bestimmtes großes Auto-Unternehmen hustet, dann bekommt Deutschland einen Schnupfen.
Hallo Lolilala, das ist eine sehr interessante Frage, über die in der Politik und auch bei vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern seit vielen Jahren intensiv nachgedacht wird. Tatsächlich gilt Wachstum als Voraussetzung für das Funktionieren der Marktwirtschaft, also des kapitalistischen Systems. Um sich dauerhaft in allen gesellschaftlichen Bereichen weiter zu entwickeln, ist eine wachsende Wirtschaft unerlässlich. Wachstum führt zu größerem Wohlstand, von dem auf Dauer alle profitieren können. Das ist ein Kernelement unseres Wirtschaftssystems. Entsprechend herrscht auch sofort Alarmstimmung an den Börsen und in der Politik, wenn das Wachstum der Volkswirtschaft einmal ausbleibt oder die Volkswirtschaft sogar schrumpft. Es gibt aber viele Gründe, warum es mit dem ständigen Wachstum doch nicht mehr so einfach weiter gehen kann. Schon 1972 veröffentlichte eine internationale Wissenschaftler/innen-Gruppe einen Bericht mit dem Titel "Die Grenzen des Wachstums". Dabei ging es vor allem um die begrenzten Rohstoff-Ressourcen der Erde. Heute wissen wir aber auch, dass unser derzeitiger Lebensstil sich nicht dauerhaft für eine immer größere Zahl von Menschen wird aufrechterhalten lassen. Die globale Erwärmung ist ein deutliches Zeichen, dass wir nach anderen Wegen suchen müssen, ein zufriedenes und nachhaltiges Leben zu leben. Wie das aussehen soll, muss in der Gesellschaft und in der Politik diskutiert werden und zu entsprechenden politischen Entscheidungen führen. Im aktuellen Bundestagswahlkampf spielt diese Frage ja auch eine wichtige Rolle.
Hallo susi, lange Zeit waren die meisten Wirtschaftsexperten/innen überzeugt, dass nur mit Wachstum Wohlstand erzeugt werden kann. Und tatsächlich hat das ständige wirtschaftliche Wachstum der Industrialisierungsepoche vielen Menschen auf der Erde ein Leben in Luxus und Wohlstand gebracht. Inzwischen gibt es aber viele Menschen, die fragen, welche Art von Wohlstand wir denn eigentlich haben wollen. Heute ist die Menschheit so wohlhabend wie wohl noch nie in ihrer Geschichte. Aber zugleich sehen wir, dass der Klimawandel, der eine Folge der Wachstumspolitik der vergangenen Jahrhunderte ist, unser Leben auf der Erde völlig verändern kann. Darum wird heute die Vorstellung vom Ideal des Wachstums von immer mehr Menschen in Frage gestellt.
Hallo looknatt, die Volkswirtschaftstheorie geht davon aus, dass wirtschaftliches Wachstum grundsätzlich auch neue Arbeitsplätze bringt. Allerdings gehen durch die Modernisierung der Wirtschaft auch ständig Arbeitsplätze verloren. Bislang hat das Modell aber fast immer so funktioniert, wie es die Wissenschaftler/innen meinen.
Hallo Tine, das ist der Absatz, der Verkauf von Waren in der näheren Umgebung. Manchmal unterscheidet man Binnenabsatz und Exporte. Mit Exporten ist der Absatz in andere Länder gemeint, "binnen" heißt ja "innerhalb", also im Land.