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Lexikon

Pazifismus

von und

Dieser "verknotete Revolver" als Symbol für die friedliche Lösung von Konflikten steht vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in New York.

Kurz & knapp
Pazifismus ist eine Haltung, die Gewalt ablehnt. Pazifistinnen und Pazifisten sind gegen jede Form von Krieg und Waffen. In manchen Staaten werden sie wegen ihrer gewaltfreien Einstellung verfolgt, wenn sie zum Beispiel den Kriegsdienst verweigern.

Pazifismus heißt gewaltfrei leben
Dieser Begriff kommt von dem lateinischen Wort "pacificus", das heißt "friedliebend". Pazifismus bezeichnet eine Grundhaltung, die jede Anwendung von Gewalt ablehnt und mit aller Kraft für den Frieden eintritt. Ein Pazifist lehnt aus Gewissensgründen auch jede Form von Krieg grundsätzlich ab. Selbst wenn ein Staat angegriffen wird, soll dieser sich nicht mit militärischen Mitteln verteidigen. Pazifisten dulden nur friedliche und gewaltfreie Aktivitäten. Jede Form von Kriegs- oder Wehrdienst ist gegen ihre Überzeugung. In manchen Staaten dieser Welt werden Pazifisten wegen dieser Haltung verfolgt oder sogar mit Gefängnis bestraft.


Mahatma Gandhi (1869-1948) war der Führer der indischen Unabhängigskeitsbewegung. Er setzte sich sein Leben lang für eine gewaltfreien Widerstand ein. Auf dem Foto sieht man ihn (in weißer Kleidung) 1931 in England auf dem Weg zu Verhandlungen über die Unabhängigkeit Indiens.

1931: Mahatma Gandhi in England auf dem Weg zu Verhandlungen über die Unabhängigkeit Indiens.

Ein berühmter Pazifist

Pazifismus hat in verschiedenen Religionen und Kulturen seine Ursprünge. Mahatma Gandhi, der mit gewaltlosem Widerstand für die Unabhängigkeit Indiens stritt, ist einer der bekanntesten Vertreter dieser Haltung. Er war eher bereit, Misshandlungen zu erdulden, als mit gewalttätigen Aktionen auf die Gewalt der britischen Kolonialmacht zu antworten. Am Ende setzte sich die Friedensliebe Gandhis durch, die Briten wussten keine Antwort auf den gewaltlosen Widerstand der indischen Bevölkerung.

Eure Fragen dazu...

Emi 05.03.2024

Wo wurde Pazifismus erfunden. Grüße Emi.

Redaktion

Hallo Emi, der Pazifismus ist eine grundsätzliche Einstellung und Haltung. Diese hat es schon sehr lange in der Geschichte der Menschheit gegeben. Politische Bedeutung erlangte der Pazifismus vor allem im 20. Jahrhundert. Aber schon die Bergpredigt des Neuen Testaments im Christentum kann als ein Ausruf zum Pazifismus verstanden werden.

Bärchen 23.08.2023

Sind Pazifisten gegen die Polzei?

Redaktion

Hallo Bärchen,Pazifismus ist in erster Linie eine Haltung, die sich gegen Gewalt als Mittel zur Erreichung staatlicher Ziele ausspricht. Pazifisten wenden sich gegen Krieg, sie sind überzeugt, dass Gewaltfreiheit die richtige Antwort auf Bedrohung ist. Im weiteren Sinne kann man daraus den Schluss ziehen, dass Pazifisten grundsätzlich und in jeder Lebenslage Gewalt ablehnen. Der Pazifismus ist aber keine Lehre, die es dem Einzelnen untersagt, sich gelegentlich auch einmal zu streiten. Auch die Polizei als Vertreterin der staatlichen Gewalt lehnen sie nicht unbedingt ab.

Leon 26.04.2023

Guten Tag, wo findet man den Pazifismus in der Bergpredigt?

Redaktion

Hallo Leon, in den Seligpreisungen der Bergpredigt von Jesus heißt es: "Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen." Wer also selber ein Leben in Frieden lebt und Frieden fördert, wenn es Streit gibt, lebt ein gottgefälliges Leben. Das ist eine der wichtigsten Lehren des Christentums.

Linux01 18.01.2023

Welches Welt-und Menschenbild haben Pazifisten

Redaktion

Hallo Linux01, Pazifisten und Pazifistinnen lehnen jede Art von Gewalt ab setzen sich mit aller Kraft für den Frieden ein. Natürlich sehen auch Pazifisten, dass es auf der Welt nicht immer gewaltfrei zugeht. Aber sie sind davon überzeugt, dass man seine Ziele besser ohne Gewalt erreicht und dass das Vorbild der Gewaltlosigkeit ansteckend ist. Man könnte also sagen, dass sie durchaus ein positives Bild vom Menschen haben. Insbesondere sind sie davon überzeugt, dass Menschen dazu lernen können und darum erkennen, dass Gewalt keine Lösung ist.

Haldir 24.08.2022

Lehnen Pazifisten Konflikte nicht nur Körperlich oder Kriegerisch ab , sondern vermeiden auch Streit oder geistigen Druck.
Z.b Das sie nie jemanden zu etwas bedrängen würden.
oder größeren Streit beginnen würden?

Redaktion

Hallo Haldir, Pazifismus ist in erster Linie eine Haltung, die sich gegen Gewalt als Mittel zur Erreichung staatlicher Ziele ausspricht. Pazifisten wenden sich gegen Krieg, sie sind überzeugt, dass Gewaltfreiheit die richtige Antwort auf Bedrohung ist. Im weiteren Sinne kann man daraus den Schluss ziehen, dass Pazifisten grundsätzlich und in jeder Lebenslage Gewalt ablehnen. Der Pazifismus ist aber keine Lehre, die es dem Einzelnen untersagt, sich gelegentlich auch einmal zu streiten.

Frage 05.01.2022

Hallo zusammen, ich muss bald ein Refaest über den Pazifismus halten, eine Frage hab ich dazu: wann war die erste ideologie des Pazifismus? Ich konnte dies nirgends auf dem Internet finden!

Redaktion

Hallo Frage, Pazifisten hat es wohl schon immer gegeben. Einen frühen Hinweis darauf liefert beispielsweise das Neue Testament der Bibel. Darin fordert Jesus seine Anhänger auf, sich nicht zu rächen, wenn man geschlagen wird, sondern auch noch die andere Wange hinzuhalten. Schon vorher finden sich in den Schriften und Gedanken des alttestamentarischen Propheten Jeremias, des Religionsstifter Buddha oder des Philosophen Plato Vorstellungen von einer pazifistischen Haltung in einer gewalttätigen Welt.

Das bin ich 04.06.2021

Hallo
Können die pazifisten oft mit ihrer Gewaltlosigkeit durch kommen?

Redaktion

Hallo Das bin ich , gewaltloser Widerstand wird oft als blauäugig kritisiert und von den Gegnern dieser Haltung als chancenlos angesehen. Sehr oft ist es auch Diktatoren und Gewaltherrschern gelungen, solche Formen des Widerstandes mit roher Gewalt niederzuknüppeln. In den letzten Monaten musste man das in Weißrussland erleben, wo ein Diktator die Bewegung des Volkes mit Gewalt niederzuschlagen versucht. Bisher scheint ihm das zu gelingen, wobei das Ende dieser Geschichte noch nicht erreicht ist. Aber es gibt auch Geschichten vom erfolgreichen Pazifismus. Dazu zählt natürlich der gewaltlose Widerstand von Mahatma Gandhi und seinen Anhängern gegen die britische Kolonialherrschaft. Die Briten versuchten diesen Widerstand mit Gewalt zu ersticken. Aber am Ende mussten sie sich geschlagen geben und abziehen. Auch die Revolution in der DDR 1989 war ein gewaltloser Aufstand gegen die SED-Diktatur. Und auch in diesem Fall musste die staatliche Gewalt am Ende kapitulieren, weil sich die Menschen auf den Straßen auch mit Gewalt nicht länger einschüchtern ließen.

Atena 05.05.2021

Wann akzeptiert ein Pazifist Gewalt?

Redaktion

Hallo Atena, Pazifisten lehnen jede Art von Krieg und Gewalt ab. Ganz radikale Pazifisten lehnen es auch ab, sich mit Gewalt zu wehren, um das eigene Leben oder das anderer zu schützen.

Linachenli 14.04.2021

Hallo!
Hat Mahatma Gandhis Familie ihn bei seiner Meinung unterstützt?

Redaktion

Hallo Linachenli, Mahatma Gandhi wurde bereits im Kindesalter verheiratet, wie das zu dieser Zeit in Indien üblich war. Seine Frau unterstützte ihn in seinem politischen Engagement. Sie begleitete ihn nach Südafrika und wurde dort sogar wegen ihres Eintreten für die indischen Arbeiter verhaftet. Auch als das Ehepaar wieder in Indien lebte, trat sie durch Reden und andere Formen der Unterstützung für die Ziele von Mahatma Gandhi ein.

Shoto from U.A. 12.11.2020

Hallo!
Wann ist Mahatma Ghandi geboren? Wie sah seine Kindheit aus? Hatte er Geschwister? Wie hießen seine Eltern? War er verheiratet?

Redaktion

Hallo Shoto from U.A., Mahatma Gandhi wurde 1869 geboren. Schon mit sieben Jahren wurde er mit einem gleichaltrigen Mädchen verlobt, wie das damals in Indien nicht unüblich war, mit 13 Jahren heirateten sie. Die beiden lebten bis zum Tod seiner Frau 1944 zusammen und bekamen fünf Kinder, von denen eines früh starb. Seine Eltern kamen aus einer gesellschaftlich sehr angesehenen Kaste, Gandhi wuchs darum ohne finanzielle Sorgen auf. Das Leben war geprägt durch die Religiosität und die strengen Regeln der Form des Hinduismus, dem die Familie nahestand.

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