Studentenbewegung / Außerparlamentarische Opposition
von Christiane Toyka-Seid und Gerd Schneider
Internationale Protestbewegungen
In den 1960er Jahren entstanden in vielen Ländern Protestbewegungen. Sie gingen von Studentinnen und Studenten an den Universitäten aus. Der Protest begann in den USA mit heftigen Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg.
Studentenbewegung in Deutschland
Auch in Deutschland bildete sich eine solche „Studentenbewegung“. Die Studierenden forderten zunächst bessere Studienbedingungen. Doch allmählich weitete sich der Protest aus und wurde politisch.1966 hatten die Parteien CDU/CSU und SPD gemeinsam eine Regierung gebildet, die sogenannte Große Koalition. Dies stieß bei vielen jungen Leuten auf große Kritik, sie schlossen sich den Protestmärschen an. Wöchentlich gab es Demonstrationszüge durch die Städte. Die Jugendlichen protestierten gegen die von der Regierung geplanten Notstandsgesetze. Zudem kritisierten sie, dass es keine kritische Presse gab. Sie befürchteten, dass der Springer-Verlag, der über seine Zeitungen starken Einfluss auf die öffentliche Meinung nahm, immer mehr Macht erzielte und die Meinung im Lande bestimmen könnte. Außerdem richtete sich in Deutschland die Kritik der jungen Leute dagegen, dass über die Zeit des Nationalsozialismus oftmals gar nicht gesprochen wurde, keine "Aufarbeitung" dieser Zeit stattfand. Viele warfen ihren Eltern vor, dass sie über ihre eigene Rolle im Nationalsozialimus schwiegen.
Außerparlamentarische Opposition
Diese Bewegung brachte ihre Proteste vor allem durch Demonstrationen und öffentlichkeitswirksame Aktionen zum Ausdruck. Sie bezeichnete sich auch als „außerparlamentarische Opposition“ (APO).Weil während der großen Koalition die Opposition im Bundestag nur geringe Einflussmöglichkeiten hatte, wollten die Studierenden ihre Opposition außerhalb des Parlaments (außerparlamentarisch) zeigen.
Gesellschaft verändern
Doch es wurde nicht nur Kritik an politischen Entwicklungen geübt. Die Studentenbewegung, die auch „68er-Generation“ genannt wurde, lehnte viele traditionelle Lebensformen ab und wünschte sich gesellschaftliche Veränderungen.Beispielsweise lebten Studentinnen und Studenten in Wohngemeinschaften zusammen, ohne zu heiraten. Manche Demonstranten haben versucht, mit Gewalt (Zerstörung von Autos, Einschlagen von Fensterscheiben u.ä.) ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Nach dem Ende der großen Koalition im Jahre 1969 verlor die APO an Kraft und zerfiel in den 70er Jahren wieder. Gleichzeitig entstanden viele andere Bewegungen wie die Umweltbewegung, die Anti-Atomkraft-Bewegung oder die neue Frauenbewegung.
Eure Fragen dazu...
Nirvana
08.12.2021
Wann haben Sie bitte diesen Artikel veröffentlicht?
Redaktion
Hallo Nirvana, wir haben ihn 2016 geschrieben.
Wirkle
10.06.2021
Wie funktioniert ein Handy
Redaktion
Hallo Wirkle, hier im politischen Kinderlexikon von Hanisauland können wir das nicht erklären. Schau doch mal auf die Seiten von Blinde Kuh.
Hotehui
27.01.2021
Hallo, wird der Bundestag von der Opposition kontrolliert ?
Redaktion
Hallo Hotehui , nein, die Abgeordneten der oppositionellen Parteien sind Mitglieder des Deutschen Bundestags, ebenso wie die Abgeordneten der Regierungsparteien. Der Bundestag kontrolliert die Regierung.
Tester
09.09.2020
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