Im Laufe der letzten 200 Jahre haben viele
europäische Staaten Länder in anderen Erdteilen unterworfen. Diese Länder konnten sich gegen die Übermacht der Europäer nicht wehren und wurden zu sogenannten Kolonien.
Diese Eroberungspolitik bezeichnet man als "Kolonialismus". Der Begriff kommt vom lateinischen Wort "colonia", was "Ansiedlung außerhalb des römischen Bürgergebietes" bedeutet.
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Landkarte von Afrika mit deutschen Kolonien aus dem Deutschen Kolonialatlas von 1910
© picture-alliance / akg-images
Die fremden Länder wurden oft nur deshalb unterworfen, weil die Eroberer die Schätze der fremden Länder für sich haben wollten. Das konnten Goldschätze sein oder Diamanten.
Auch kaufte man für wenig Geld in den fremden Ländern Gewürze, Tee, Kaffee, Tabak oder Früchte und verkaufte diese dann für viel Geld in den Heimatländern.
mehr...Die ersten Kolonien wurden von den großen Seefahrernationen Großbritannien, Spanien, Portugal, Frankreich und den Niederlanden erobert. Deutschland, das nicht zu den großen Seefahrernationen gehörte, hatte für kurze Zeit (bis zum Ende des Ersten Weltkrieges) wenige Kolonien in Afrika und Asien.
Spanien dagegen hatte große Kolonien in Mittel- und Südamerika und England in Asien und im Nahen Osten. Die Kolonien wurden von deutschen, französischen, englischen und spanischen Beamten verwaltet.
mehr...Die Menschen, die in den Kolonien lebten, waren den fremden Herrschern untertan und hatten oft keine eigenen Rechte. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 lebte mehr als die Hälfte aller Menschen dieser Welt in Kolonien.
Erst nach dem Ende des
Zweiten Weltkrieges im Jahre 1945 gaben die europäischen Staaten ihre Kolonien allmählich wieder auf, so dass diese Länder unabhängig wurden. Etliche von ihnen leiden bis heute darunter, dass sie so lange von fremden Staaten beherrscht wurden.
mehr... Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid
Hier findet ihr noch mehr Infos zum Thema.
Welche Kolonien hatte Deutschland ??
Antwort der Redaktion:
Hallo Martin, die Hauptzeit der deutschen Kolonialzeit ist die des Deutschen Kaiserreichs von 1871 bis 1918: Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia),
Togo,
Kamerun, Deutsch-Ostafrika (heute Tansania, Ruanda, Burundi u.a.), Deutsch-Witu (heute ein Teil Kenias) und Deutsch-Somaliküste. Außerdem gab es deutsche Schutzgebiete in der Südsee und eine Kolonie im heutigen
China. Dieses ist eine super interessante
Seite, die dir viele Einblicke ins Thema gibt.
Welche Folgen gab es oder gibt es heute ?
Antwort der Redaktion:
Hallo guido, man hält die Kolonisierung heute für einen der Gründe, warum es in Afrika, aber auch in Lateinamerika fast nur
Entwicklungsländer gibt, denn die Gebiete wurden von den Kolonialmächten ausgebeutet. Nur wenige der ehemaligen Kolonien haben eine funktionierende
Wirtschaft aufbauen können. Die meisten leben hauptsächlich davon, ihre
Rohstoffe zu verkaufen oder sie bauen einseitig Monokulturen wie beispielsweise Bananen an, mit denen die Bedürfnisse der Menschen im Land selbst nicht befriedigt werden können. Zwar bekommen sie heute zumindest Geld dafür, aber nicht genug, dass die Menschen davon gut leben könnten.
Ein anderes Problem vieler ehemaliger Kolonien sind die von den Kolonialmächten willkürlich gezogenen Grenzen. Die
Europäer nahmen keine Rücksicht auf die Situation in den Gebieten und so wurden Menschen von heute auf morgen durch eine
Grenze von ihren Angehörigen oder Volksstämmen voneinander getrennt. Klar, dass es dadurch viele
Konflikte gab. Das ist eine der Ursachen für viele Auseinandersetzungen beispielsweise in afrikanischen Ländern.
Welche Laender gehorten zu welchen Kolonien?
Antwort der Redaktion:
Hallo Nora, im 19. und frühen 20. Jahrhundert war fast die ganze Welt unter die
europäischen Kolonialmächte und die
USA aufgeteilt. Eine vollständige Liste aller Kolonien können wir dir hier deswegen nicht geben, aber in den Antworten auf eure Fragen findest du beispielsweise Informationen zum deutschen,
französischen und
britischen Kolonialbesitz. Da siehst du auch, dass die Kolonialmächte eine ganz unterschiedliche Zahl von Kolonien hatten. Entscheidend war aber auch nicht die Zahl der Kolonien, sondern die
wirtschaftliche und strategische Bedeutung einer Kolonie. Schau doch mal in einen historischen Atlas, beispielsweise in deiner Schulbibliothek, da findest du sicher eine gute Übersicht zum Kolonialismus.
Was ist der wesentliche Unterschied zwischen Kolonialismus und Imperialismus?
Antwort der Redaktion:
Hallo Lena, Kolonialismus ist streng genommen die Zeit vor 1850. Damit bezeichnet man die Phase, in der die
europäischen Mächte zwar in die sogenannten Kolonialländer reisten, sie ausbeuteten und mit ihnen handelten, aber sich nicht - oder nur in Ausnahmen - dort ansiedelten. Eine Ausnahme ist Amerika, denn da gab es schon im 18. Jahrhundert Siedlerkolonien.
Imperialismus ist die Zeit, in der die
Staaten versuchten, diese Gebiete auch
politisch in ihre Herrschaftsgebiete (ihre "Imperien") mit einzubringen. Dies geschah, indem sie dort Siedler hinschickten und eine
Verwaltung und
Infrastruktur aufbauten. Das ging aber erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts und ist eng mit der
Industrialisierung verbunden.
welche länder die auf kolonialismus zurückzuführen sind giebt es?
Antwort der Redaktion:
Hallo lars, viele der Länder, die es heute z.B. in Südamerika und Afrika gibt, sind Länder, die in dieser Form durch die Kolonialmächte entstanden sind. Zum Beispiel
Togo und
Ghana, aber auch
Brasilien. Wir empfehlen dir, die Seite der
Bundeszentrale für politische Bildung aufzusuchen: www.bpb.de Dort gibt es viel Infomaterial, das man bestellen kann, das zum Teil aber auch ins Netz gestellt ist. Oben im Text haben wir dazu einiges geschrieben.
welche war die letzte kolonie und wann wurde sie aufgelöst?
Antwort der Redaktion:
Hallo Roman, als letzte der klassischen Kolonien gelten
Angola und Mosambik, die 1975 unabhängig wurden.
Welche Kolonien hatte Deutschland früher?
Antwort der Redaktion:
Hallo Mona, zu den Deutschen Kolonien gehörten zum Beispiel das heutige Namibia,
Kamerun, Teile von Tansania, Ruanda, Burundi und Samoa. Weitere Informationen findest du auf
dieser Seite.
Was waren die Kolonien von Frankreich
Antwort der Redaktion:
Wie viele Kolonien gibt es heute noch?
Antwort der Redaktion:
Hallo Konstantin, es gibt heute keine Kolonien mehr. Aber es gibt Länder, die nicht selbstständig sind. Das trifft auch auf Länder zu, die zu
Frankreich "gehören", aber die in anderen Erdteilen liegen. Wichtig ist - und das unterscheidet diese Länder von den früheren Kolonien - dass diese Unselbstständigkeit nicht aufgezwungen ist, sondern freiwillig vereinbart wurde.
Was war die erste kolonie
Antwort der Redaktion:
Hallo Animeboy, Kolonien gab es schon in der Antike. Die ersten Kolonien des frühneuzeitlichen Kolonialismus waren Handelskolonien in West- und
Südafrika. Ab dem frühen 16. Jahrhundert entstanden dann überall auf der Welt weitere Kolonien.
Portugal und
Spanien waren die ersten Kolonialmächte, aber
Großbritannien,
Frankreich und die
Niederlande folgten schon bald darauf.
Wie lebten Frauen und Kinder in den Kolonien zur Zeit des Imperialismus?
Antwort der Redaktion:
Hallo Anja, erstens kommt es darauf an, welche Kolonien du meinst. Es gab im Laufe der Jahrhunderte ja ganz viele, unterschiedliche Kolonien, mit unterschiedlichen Lebensbedingungen. Zweitens kommt es darauf an, ob du wissen möchtest, wie die Frauen und Kinder der einheimischen
Bevölkerung lebten oder die der Kolonialherren.
Die Menschen, die in dem jeweiligen Land zu Hause waren, mussten sehr hart arbeiten, auch die Frauen und Kinder, und ihre Arbeit war ausschließlich zum Wohle der Europäer. Zwischen Männern auf der einen Seite und Frauen und Kindern auf der anderen Seite wurde im Bezug auf die einheimische Bevölkerung in der Regel so gut wie kein Unterschied gemacht.
Die Frauen, die mit den Europäern in die Kolonien kamen, hatten - je nach dem welchem Stand die
Familie angehörte - ein mehr oder minder arbeitsreiches Leben. Die Frauen der
amerikanischen und
australischen Farmer z.B. mussten hart arbeiten um ihren Lebensunterhalt zu sichern, während z.B. die Familien der
europäischen Beamten in
Indien ein viel leichteres und luxuriöseres Leben führen konnten.
was sind die commenwealth??
Antwort der Redaktion:
Hallo franz, das ist die englische Bezeichnung für eine
politische Gemeinschaft, die auf gemeinsamen Ideen und Zielen gründet. Die Commonwealth of Nations ist die offizielle Bezeichung fü reine Staatengemeinschaft, die aus dem
britischen Kolonialreich hervorgegangen ist. Nach der Entkolonisierung besteht dieses Commonwealth aus unabhängigen, gleichberechtigten
Staaten, die sich freiwillig verbunden haben.
Wo waren Kolonien von Spanien?
Antwort der Redaktion:
Hallo Patrick, du meinst sicher, welche Teil der Welt
spanische Kolonien waren. Spanien hatte eines der größten Kolonialreich. Das begann mit der Entdeckung Amerikas 1492 und endete erst im 20. Jahrhundert. Vor allem in Südamerika waren die Spanier die vorherrschende Macht, aber auch Teile von Afrika und Asien gehörten dazu. Z. B. das heutige
Peru, Bolivien, Florida und die Philippinen
Was sind die "Commenwealth"???
Antwort der Redaktion:
hallo Yannick, das ist die englische Bezeichung für eine
politische Gemeinschaft, die gemeinsane Grundauffassungen und Ziele hat. Unter Oliver Cromwell war das zwischen 1649 und 1660 der Name für den englischen
Staat, 1653 wurde der Name auf
Schottland und
Irland ausgedehnt. Heute spricht man von Commonwealth of Nations. Das ist die offizielle Bezeichnung einer Staatengemeinschaft, die aus dem britischen Kolonialreich hervorgegangen ist. Die Mitgliedsstaaten des Commonwealth sind unabhägnig, gleichbereichtigt und frei. Sie können jederzeit aus dem Commonwealth austreten.
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